Rosacea ist eine nicht heilbare, aber gut behandelbare, Hauterkrankung von der in Deutschland etwa 4 Millionen Menschen betroffen sind. Rosacea zeigt sich durch Rötungen, Eiterpickel und entzündliche Knötchen im Gesicht. Ungeeignete Karnevalsschminke kann für manche Betroffene ein Auslöser für einen Schub sein – die empfindliche Haut reagiert dann mit plötzlich auftretenden Rötungen, Papeln oder Pusteln, die teilweise lange anhalten und schmerzhaft sein können. Damit Rosacea-Patienten die fünfte Jahreszeit trotzdem in vollen Zügen genießen können, haben wir ein paar Tipps zusammengestellt.
Schöne Akzente setzen statt großflächig „anmalen“
In der Karnevalszeit greifen nicht nur Frauen, sondern auch viele Männer zu Schminke, um ihrer Verkleidung den letzten Schliff zu verleihen. Beliebt sind z. B. Katzenaugen, Sommersprossen, der Clownsmund oder gruselige Narben. Die klassische Karnevalsschminke ist dabei sehr fetthaltig und meist nicht für Rosacea-Betroffene geeignet. Doch auch mit Rosacea können Sie sich ein tolles Karnevalsgesicht zaubern, wenn Sie einige „Regeln“ beachten:
- Führen Sie am Morgen Ihre reguläre Pflegeroutine durch, d. h. reinigen Sie Ihr Gesicht sanft, tragen Sie Ihr Medikament auf und anschließend die gewohnte Hautpflege.
- Falls am Rosenmontag die Sonne strahlt, tragen Sie zudem auch ein Sonnenschutzprodukt auf. Jetzt können Sie mit dem Schminken beginnen.
- Nutzen Sie ausschließlich Kosmetikprodukte für empfindliche Haut, die einen geringen Fettanteil haben, wenig oder keine Zusatzstoffe enthalten und auch keine durchblutungsfördernden Substanzen. Für Frauen mit Rosacea, die sich bereits täglich schminken, reichen in der Regel die bewährten Kosmetika. Falls Sie gar keine Schminkprodukte zu Hause haben, lassen Sie sich in der Apotheke beraten oder auch bei einer speziell geschulten Kosmetikerin in Ihrer Hautarztpraxis. Um sicher zu gehen, dass Sie die neuen Produkte vertragen, sollten Sie die Schminke vorher an einer unauffälligen Stelle im Gesicht ausprobieren, wie z. B. unterhalb des Kinns oder an der Seite des Gesichts.
- „Bemalen“ Sie Ihr Gesicht nicht großflächig, sondern setzen Sie lieber schöne Akzente: Mit Kajal, Lippenstift, Lidschatten und Rouge können Sie sich verschiedene Augenformen schminken, kleine Ornamente ins Gesicht malen oder auch Nase und Mund ganz unterschiedlich betonen, ohne dass Sie Wangen, Kinn und Stirn flächig überschminken müssen. Dadurch wird die Haut nicht noch zusätzlich gereizt.
Abschminken nicht vergessen!
Rosacea-Patienten sollten immer daran denken, sich abends abzuschminken, gerade auch nach einer ausgelassenen Karnevalsfeier. Um die Haut sanft von Schmutz und Make-up zu befreien, eignen sich am besten lauwarmes Wasser und milde, seifenfreie Syndets. Auf normale Seife und zu heißes Wasser sollten Sie verzichten, da dies zu unliebsamen Rötungen führen kann. Beim Abtrocken nicht rubbeln, sondern mit einem weichen Handtuch oder Kosmetiktuch sanft abtupfen.
Kreative Accessoires statt Schminke
Bei jedem Rosacea-Patienten sind die Auslöser der Krankheit individuell verschieden: UV-Strahlung, Stress, scharfe Gewürze oder Wind und Kälte sind nur einige der bekannten „Rosacea-Trigger“. Auch Make-up und Kosmetik können bei manchen Betroffenen der Hauptauslöser für einen Schub sein. In diesem Fall gibt es aber viele gute Alternativen zum Schminken, um in der Karnevalszeit trotzdem mit einem perfekten Outfit punkten zu können. Mit einer venezianischen Maske sehen Sie nicht nur gut aus, sondern heben sich von der Masse ab. Natürlich helfen auch kleine Accessoires, um dem Karnevalsoutfit den letzten Schliff zu verpassen: Der Pirat trägt eine Augenklappe, die Indianerin ein tolles Haarband mit bunten Federn, die süße Katze kann Plastikschnurhaare tragen und der Clown bekommt eine rote Nase aus Schaumstoff. Es gibt unendlich viele Alternativen zur Karnevalsschminke. Seien Sie also kreativ und gestalten Sie sich das perfekte Kostüm!